DULCIMER SPIELEN LERNEN
Eine kleine Spielanleitung für den Mountain Dulcimer
Das Instrument
Das Instrument wird auf dem Schoß des Musizierenden liegend gespielt. Die Saiten können entweder gezupft oder mit einer Feder oder einem Plektrum geschlagen werden. Der Dulcimer hat in der Regel 4 Saiten und einen relativ flachen Korpus. Das Instrument kann unterschiedlich gestimmt werden. Die zwei gebräuchlichsten Stimmungen sind DAdd oder DAaa. In Deutschland ist die DAdd Stimmung am weitesten verbreitet. Das Griffbrett ist mittig direkt auf dem Korpus aufgesetzt. Das Griffbrett hat eine diatonische Tonskala. Die diatonische Tonskala wird auch Naturtonleiter genannt. Sie setzt sich aus der Folge von sieben Stammtönen mit zwei regelmäßigen Halbtonschritten zusammen (Dur-Tonleiter).
Die Instrumentenfamilie
Der vom Scheitholt abstammende Dulcimer gehört zur Familie der Bordunzithern. Das Scheitholt war ein Instrument für die "einfachen Leute“ die nach einem schweren Arbeitstag auf dem Feld oder an langen Winterabenden in einfacher Art und Weise ihre traditionellen Melodien spielen wollten. Charakteristisch für diese Art von Instrumenten ist, dass sich der Spieler / die Spielerin im Wesentlichen auf das Melodiespiel konzentriert und die Mehrstimmigkeit (Akkorde) durch das Mitklingen der Bordundsaiten (frei schwingende Saiten) entsteht.
Die Spieltechnik
Auch heute noch wird der Dulcimer in dieser traditionellen Weise gespielt. Aufgrund der fehlenden Halbtonschritte erklingt das Instrument in einer festgelegten Stimmung. Es können so fast keine falsch klingende Töne entstehen. Für musikalische Neulinge ein faszinierendes Erlebnis! Einfach über die Saiten streichen, mit einem Hölzchen oder dem Finger die Meldiesaiten drücken – und schon entstehen wunderbare, harmonische Klanggebilde. In nur wenigen Minuten lassen sich mit dieser einfachen Spieltechnik ersten kleine Melodien nachspielen. Die Melodien von Kinderliedern wie „Frère Jacques“ oder „Oh du lieber Augustin“ „ Der Kuckuck und der Esel“ lassen sich durch die diatonische Anordnung der Bundstäbchen schnell erschießen.
Die rechte Hand übernimmt dabei das „Strumming“. Sie streicht gleichmäßig vor und zurück über alle Saiten und pendelt gleichmäßig hin und her. Die Technik ist im Prinzip die gleiche wie beim „schlagen“ einer Gitarre. Der Unterschied besteht lediglich darin dass beim Dulcimer hin und her (horizontal) und bei der Gitarre von oben nach unten (vertikal) geschlagen wird.
Die linke Hand spielt die Melodie, indem sie die doppelt ausgeführte Melodiesaiten (die zum Körper zeigen) an den entsprechenden Bundstäbchen herunter drückt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Melodiesaiten direkt hinter dem Bundstäbchen herunter gedrückt werden. So entsteht eine optimal frei schwingende verkürzte Saite. Je weiter die Saiten um jeweils einen weiteren Bund verkürzt werden desto höher der Ton.
Da das Instrument auf dem Schoß liegt, kann man das Tun der Hände gut beobachten und kontrollieren. Die großen Saitenabstände des Dulcimer sind hier ebenso ein großer Vorteil. Da das Instrument von oben bespielt wird ist auch der Kraftaufwand um die Saiten nach unten zu drücken relativ gering. Im Prinzip reicht das Eigengewicht der Hand fast schon aus um eine Saite, oder mehrere Saiten (Akkordspiel) auf das Griffbrett zu drücken.
Also los geht´s…….mit der rechte Hand gleichmäßig über die Saiten hin und herpendeln………linke Hand Töne suchen lassen 😉… und einfach Musik machen!!!!!!!
Noten und Tabulaturen für den Dulcimer
Und wie geht’s dann weiter?
Wer den Dulcimer schon ein bisschen ausprobiert hat und mit der prinzipiellen Spieltechnik vertraut ist, entwickelt meist den Wunsch bekannte Lieder mit dem Instrument nachzuspielen.
Ganz ähnlich wie bei der Gitarre gibt es auch für den Dulcimer Tabulaturnoten. Mit dem Instrument kann man sich also ganz ohne Notenkenntnis mit Hilfe von Tabulatoren Lieder und Melodien erarbeiten. Dabei sind die Bünde des Dulcimers „durchnummeriert“. Die Bundnummerierung (sowie die Tonbezeichnung) zeigt das folgende Schaubild.